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Benjamin Krutzky

Geboren 1991. Studium Mathematik und Deutsch an der TU Darmstadt. Studium Lehramt an berufsbildenden Schulen Metalltechnik und Deutsch in Osnabrück, Abschluss 2018. 2015–2019 Hilfskraft und seit April 2021 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Christoph König. WiSe 16/17 Stipendiat des Landes Niedersachsen, Juli 2018 Marbach Aufenthaltsstipendium des Deutschen Literaturarchivs (DLA) Marbach, ›Literatur-Förderpreis‹ 2019 verliehen von Vier Osnabrücker Buchhandlungen für die Master-Arbeit ›Edition und Interpretation der »Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke« von Rainer Maria Rilke‹. Seit 2019 Promotion über Rilke; gefördert durch ein Promotionsstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Teilnehmer am Peter-Szondi-Kolleg.

Zur Kreativität in Rainer Maria Rilkes Gedichtzyklus ›Das Stunden-Buch‹ (Dissertationsprojekt)

Das Dissertationsprojekt hat zum Ziel, eine Gesamtdeutung des Stunden-Buchs vor dem Horizont von Rilkes Œuvre vorzulegen. Die Perspektive gibt die ›dichterische Kreativität‹, die herausgearbeitet wird und zur Neubestimmung des Frühwerks beitragen kann. Rilkes dichterische Kreativität, die sich im Sinne einer Entwicklung über die Werke hinweg ausdifferenziert, umfasst wesentlich zwei sich gegenseitig bedingende Aspekte: Umgang mit Traditionen und Spracharbeit. Rilke wird zu Rilke, indem er u.a. durch kritische Lektüren großer Autoren Einsichten in poetische Gesetze gewinnt und diese hinsichtlich eines poetischen Ideals verteidigt und vermittelt. Zum Zweiten richtet sich Rilkes dichterische Kreativität auf eine spezifische Methode des Umgangs mit Wörtern. Die Wörter im Zyklus schaffen die Welt des Zyklus und beanspruchen in ihm Gültigkeit. Indem die Dichtung die Bedingung der Möglichkeit ihres Seins, ihrer Produktivität und ihres Kunstcharakters befragt, löst sie sich von Kontext, Autor oder Tradition und versichert sich in sich selbst. Die Entwicklung im rilkeschen Œuvre – gefasst durch die dichterische Kreativität – ist so beschreibbar als Loslösung der Dichtung von externen Traditions- und Legitimationsquellen zugunsten der Dichtersprache selbst. Methodisch ist die Arbeit der von der kritischen Hermeneutik entwickelten Praxis der Lektüre verpflichtet, die die Bedingungen von Inhalt, Form, Genese und implementierten Kontext betrachtet und dabei den wissenschaftsgeschichtlichen Erkenntnisweg – hier auch in der Logik der Autorenforschung – einbezieht.

Aufsatz

zusammen mit Laura Marie Pohlmann: Der leere Umschlag. Materialorientierte Notizen zur Entstehung der 'Duineser Elegien', in: Geschichte der Philologien 2023, Bd. 63/64, S. 32-47. Als OpenAccess auch online über die Webseite des Wallstein-Verlags verfügbar: Link

Vorträge

Einführung in »Das Stunden-Buch« von Rainer Maria Rilke
Vortrag im Rahmen des Seminars Rainer Maria Rilke: Lyrik, geleitet von Prof. Dr. Dieter Burdorf (Leipzig), 2.11.2022

Marie Luise Kaschnitz: »Eisbären«
Lesung mit Kommentar im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums (Osnabrück), 12.1.2022

Zyklische Reflexion der Aneignung des Italienkontextes in Rainer Maria Rilkes »Stunden-Buch«
Vortrag im Rahmen des Nachwuchs-Workshops der 39. Tagung der Internationalen Rilke-Gesellschaft 2021 (Triest und Duino), 22.9.2021.

"erweiterte Luft" – die Fremdheit als Bedingung der Lektüre. Zu ausgewählten Aspekten der Kritischen Hermeneutik
Vortrag zur Abschlussveranstaltung der Masterclass Rilke 2021 (Fondation Rilke, Sierre), 6.8.2021.

F.G. Klopstock: »Die künftige Geliebte«
Lesung mit Kommentar im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums (Osnabrück), 30.7.2021.

Wolfgang Borchert: »Die lange lange Straße lang«
Lesung mit Kommentar im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums (Osnabrück), 20.1.2021.

Heinrich von Kleist: »Ein Satz aus der höheren Kritik«
Lesung mit Kommentar im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums (Osnabrück), 24.6.2020.

Rilkes »Cornet« kritisch neu ediert und interpretatorisch bewertet
Vortrag im Rahmen des Mittwochsseminars (DLA Marbach), 4.7.2018.

Referat

Rilke, Rainer Maria. Briefwechsel mit Thankmar von Münchhausen. 1913 bis 1925. In: Referatenorgan Germanistik 2022, Bd. 63, H. 3-4, S. 938f.

Mitgliedschaft und Moderation 

Tagung der Rilke-Gesellschaft ("100 Jahre Duineser Elegien") vom 20.-23. September 2023 in Sierre
Moderation: Junge Rilke-Forschung

Rainer Maria Rilke. Werke. Historisch-kritische Ausgabe
Mitglied des Arbeitskreises für die Edition der ›Werke‹ Rilkes

Treffen der Rilke-Gesellschaft ("Rilke und das Judentum") vom 23.-25. September 2022 in Gerleve
Moderation: Rabbi Löw in Rilkes Gedichten Rabbi Löw und Judenfriedhof

LiteraTour Nord
2021-2023 vom Germanistischen Kolloquium entsandt als Jurymitglied mit Übernahme der Moderation in Osnabrück

Lehre

Wintersemester 2023/24
- Rainer Maria Rilkes Frühwerk

Sommersemester 2023
- Zu den Anfängen des Insel-Verlags. Verlegerbriefwechsel; im Besonderen zwischen Heymel und Kippenberg
- Große Werke der deutschen Literatur. Lektüreübungen (Lessing, Schiller, Hölderlin, Schüler, Walser, Kaschnitz)

Wintersemester 2022/23
- Zusammenhänge zwischen Literaturpreis und Kanonisierung
- Große Werke der deutschen Literatur. Lektüreübungen (Klopstock, Lenz, Kafka, Rilke, Bachmann, Seghers)

Sommersemester 2022
- Einführung in die moderne Editionsphilologie (Exkursionsseminar ins DLA Marbach)

Wintersemester 2021/22
- Einführung in die Gedichtlektüre

Sommersemester 2021
- Interpretation und Autorschaft

Wintersemester 2020/21
- Dichtung des Novalis

Sommersemester 2020
- Lyrik des 'Fin de Siècle'

Gestaltung

Erstellung einer Stammbaumgrafik (im Rahmen eines Lektoratpraktikums im Dietrich Reimer und Gebr. Mann Verlag, Berlin), in: Krause, Bernd: Marie Bruns-Bode (1885-1952) – Tagebücher und Briefe. Eine Rezension, in: Genealogie 4 (2018), S. 282-288. Grafik auf S. 288.