Hauptinhalt
Topinformationen
Benjamin Krutzky
Geboren 1991. Studium Mathematik und Deutsch an der TU Darmstadt. Studium Lehramt an berufsbildenden Schulen Metalltechnik und Deutsch an der Hochschule sowie an der Universität in Osnabrück, Abschluss 2018. 2015–2019 Hilfskraft und seit April 2021 Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Prof. Dr. Christoph König. WiSe 16/17 Stipendiat des Landes Niedersachsen, Juli 2018 Marbach Aufenthaltsstipendium des Deutschen Literaturarchivs (DLA) Marbach, ›Literatur-Förderpreis‹ 2019 verliehen von Vier Osnabrücker Buchhandlungen für die Master-Arbeit ›Edition und Interpretation der »Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke« von Rainer Maria Rilke‹. 2019–2024 Promotion über Rilke, 10/2024 Disputation (summa cum laude); gefördert durch ein Promotionsstipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES). Zurzeit Vorbereitung des Bandes "Das Stunden-Buch und zugehörige Gedichte 1899 bis 1904" der historisch-kritischen Ausgabe der Werke Rainer Maria Rilkes. Teilnehmer am Peter-Szondi-Kolleg.
Zur Kreativität in Rainer Maria Rilkes Gedichtzyklus ›Das Stunden-Buch‹ (Dissertationsprojekt)
Das Dissertationsprojekt hat zum Ziel, eine Gesamtdeutung des Stunden-Buchs vor dem Horizont von Rilkes Œuvre vorzulegen. Die Perspektive gibt die ›dichterische Kreativität‹, die herausgearbeitet wird und zur Neubestimmung des Frühwerks beitragen kann. Rilkes dichterische Kreativität, die sich im Sinne einer Entwicklung über die Werke hinweg ausdifferenziert, umfasst wesentlich zwei sich gegenseitig bedingende Aspekte: Umgang mit Traditionen und Spracharbeit. Rilke wird zu Rilke, indem er u.a. durch kritische Lektüren großer Autoren Einsichten in poetische Gesetze gewinnt und diese hinsichtlich eines poetischen Ideals verteidigt und vermittelt. Zum Zweiten richtet sich Rilkes dichterische Kreativität auf eine spezifische Methode des Umgangs mit Wörtern. Die Wörter im Zyklus schaffen die Welt des Zyklus und beanspruchen in ihm Gültigkeit. Indem die Dichtung die Bedingung der Möglichkeit ihres Seins, ihrer Produktivität und ihres Kunstcharakters befragt, löst sie sich von Kontext, Autor oder Tradition und versichert sich in sich selbst. Die Entwicklung im rilkeschen Œuvre – gefasst durch die dichterische Kreativität – ist so beschreibbar als Loslösung der Dichtung von externen Traditions- und Legitimationsquellen zugunsten der Dichtersprache selbst. Methodisch ist die Arbeit der von der kritischen Hermeneutik entwickelten Praxis der Lektüre verpflichtet, die die Bedingungen von Inhalt, Form, Genese und implementierten Kontext betrachtet und dabei den wissenschaftsgeschichtlichen Erkenntnisweg – hier auch in der Logik der Autorenforschung – einbezieht.
Aufsätze
Sprachliche Bescheidenheit. Zu den Rabbi-Löw-Gedichten Rilkes, in: Blätter der Rilke-Gesellschaft 2024, Bd. 37, S. 46-63. (Zur Verlagsseite)
zusammen mit Laura Marie Pohlmann: Der leere Umschlag. Materialorientierte Notizen zur Entstehung der 'Duineser Elegien', in: Geschichte der Philologien 2023, Bd. 63/64, S. 32-47. Als OpenAccess auch online über die Webseite des Wallstein-Verlags verfügbar: Link.
Vorträge
Heymel, Borchardt und der Insel-Verlag unter Anton Kippenberg
Projektvorstellung als Vortrag im Rahmen des Arbeitsgesprächs zur Entwicklung der Schriftenreihe der Rudolf-Borchardt-Gesellschaft auf der Jahrestagung 2024 der Rudolf-Borchardt-Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Stefan-George-Gesellschaft (Bingen), 8.11.2024.
Annäherungen an eine Personalbibliographie zu Rainer Maria Rilke
Vortrag im Rahmen des Seminars »Aktuelle Forschung / Oberseminar«, geleitet von Prof. Dr. Christoph König (Osnabrück), 1.7.2024
Bemerkungen über das Verhältnis von Rilkes »Das Stunden-Buch« zum Konkurrenzprojekt »Das Buch der Bilder«
Vortrag im Rahmen des Doktoranden-Sommerkolloquiums, geleitet von Prof. Dr. Dieter Burdorf (Leipzig), 28.6.2024
Einführung in »Das Stunden-Buch« von Rainer Maria Rilke
Vortrag im Rahmen des Seminars »Rainer Maria Rilke: Lyrik«, geleitet von Prof. Dr. Dieter Burdorf (Leipzig), 2.11.2022
Marie Luise Kaschnitz: »Eisbären«
Lesung mit Kommentar im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums (Osnabrück), 12.1.2022
Zyklische Reflexion der Aneignung des Italienkontextes in Rainer Maria Rilkes »Stunden-Buch«
Vortrag im Rahmen des Nachwuchs-Workshops der 39. Tagung der Internationalen Rilke-Gesellschaft 2021 (Triest und Duino), 22.9.2021.
»erweiterte Luft« – die Fremdheit als Bedingung der Lektüre. Zu ausgewählten Aspekten der Kritischen Hermeneutik
Vortrag zur Abschlussveranstaltung der Masterclass Rilke 2021 (Fondation Rilke, Sierre), 6.8.2021.
F.G. Klopstock: »Die künftige Geliebte«
Lesung mit Kommentar im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums (Osnabrück), 30.7.2021.
Wolfgang Borchert: »Die lange lange Straße lang«
Lesung mit Kommentar im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums (Osnabrück), 20.1.2021.
Heinrich von Kleist: »Ein Satz aus der höheren Kritik«
Lesung mit Kommentar im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums (Osnabrück), 24.6.2020.
Rilkes »Cornet« kritisch neu ediert und interpretatorisch bewertet
Vortrag im Rahmen des Mittwochsseminars (DLA Marbach), 4.7.2018.
Referat
Rilke, Rainer Maria. Briefwechsel mit Thankmar von Münchhausen. 1913 bis 1925. In: Referatenorgan Germanistik 2022, Bd. 63, H. 3-4, S. 938f.
Gestaltung
Erstellung einer Stammbaumgrafik (im Rahmen eines Lektoratpraktikums im Dietrich Reimer und Gebr. Mann Verlag, Berlin), in: Krause, Bernd: Marie Bruns-Bode (1885-1952) – Tagebücher und Briefe. Eine Rezension, in: Genealogie 4 (2018), S. 282-288. Grafik auf S. 288.
Mitgliedschaft und Moderation
Tagung der Rilke-Gesellschaft (»100 Jahre Duineser Elegien«) vom 20.-23. September 2023 in Sierre
Moderation: Junge Rilke-Forschung
Rainer Maria Rilke. Werke. Historisch-kritische Ausgabe
Mitglied des Arbeitskreises für die Edition der ›Werke‹ Rilkes
Treffen der Rilke-Gesellschaft (»Rilke und das Judentum«) vom 23.-25. September 2022 in Gerleve
Moderation: Rabbi Löw in Rilkes Gedichten Rabbi Löw und Judenfriedhof
LiteraTour Nord
2021-2023 vom Germanistischen Kolloquium entsandt als Jurymitglied mit Übernahme der Moderation in Osnabrück
Lehre
Wintersemester 2024/25
- Zum Nachlassbewusstsein ausgewählter Autoren
Sommersemester 2024
- Zum Begriff ›Form‹ in Literatur und Wissenschaftsgeschichte
Wintersemester 2023/24
- Rainer Maria Rilkes Frühwerk
Sommersemester 2023
- Zu den Anfängen des Insel-Verlags. Verlegerbriefwechsel; im Besonderen zwischen Heymel und Kippenberg
- Große Werke der deutschen Literatur. Lektüreübungen (Lessing, Schiller, Hölderlin, Schüler, Walser, Kaschnitz)
Wintersemester 2022/23
- Zusammenhänge zwischen Literaturpreis und Kanonisierung
- Große Werke der deutschen Literatur. Lektüreübungen (Klopstock, Lenz, Kafka, Rilke, Bachmann, Seghers)
Sommersemester 2022
- Einführung in die moderne Editionsphilologie (Exkursionsseminar ins DLA Marbach)
Wintersemester 2021/22
- Einführung in die Gedichtlektüre
Sommersemester 2021
- Interpretation und Autorschaft
Wintersemester 2020/21
- Dichtung des Novalis
Sommersemester 2020
- Lyrik des ›Fin de Siècle‹
Betreute Abschlussarbeiten
Sandra Jankowiak: Übersetzung und Kritik. Witold Hulewicz als Übersetzer von Rilkes Werken ins Polnische (Master-Arbeit)