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Pressetexte vergangener Veranstaltungen

Pascale Hugues: "Die Schule der Mädchen" oder Mein deutsch-französisches Poesiealbum

Pascale Hugues stellt am 1.7.2020, 16 Uhr, im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums ihr nächstes, noch nicht erschienenes Buch vor: „Ecoles des filles“ (2021). Die Veranstaltung findet auf Deutsch statt und wird die Form einer Videokonferenz haben. Partner des Germanistischen Kolloquiums ist das Romanistische Institut der Universität Osnabrück. Wir laden Sie herzlich dazu ein und bitten Sie, Ihre Mail-Adresse an das Sekretariat des Instituts für Germanistik (irene.brink@uos.de) zu schicken; Sie erhalten dann etwa fünfzehn Minuten vor Beginn den nötigen Link.

Das Poesiealbum ist eine deutsche Gattung, die nur für Mädchen gilt, heute fast ausgestorben ist, ein „Buch, ohne ein Buch zu sein“ – Pascale Hugues hatte ihr Poesiealbum von ihrer elsäßischen Großmutter erhalten. Hugues zeichnet anhand der Eintragungen die Lebensläufe ihrer Mitschülerinnen nach. Ein sozialgeschichtliches, feministisches Buch über die in Anlehnung an Molières Komödie „Ecole des femmes“ so genannte „Schule der Mädchen“ ist entstanden.

Pascale Hugues zählt zu den ersten Journalistinnen Frankreichs und berichtet seit langer Zeit, vor allem für „Le Point“, aus Berlin und hat eine Kolumne im „Tagesspiegel“. Zu ihren vielfach preisgekrönten Büchern zählen „Marthe und Mathilde“ (2008), „Ruhige Strasse in gutem Wohnviertel“ (2013) und „Deutschland à la française“ (2017). Ausgezeichnet wurde sie unter anderem mit dem „Prix hommage à la France“, dem „Prix Simone Veil“ und dem „Prix du livre européen“.

Alle sind herzlich eingeladen.

Das Plakat zur Veranstaltung finden Sie hier.

Die Unverständlichkeit verstehen - Zur Hermeneutik nach Nietzsche.

Vortrag von PD Dr. Felix Christen (Universität Zürich) im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums unter Leitung von Prof. Dr. Christoph König 

Mittwoch, 5.2.2020, 18:00-20:00, Osnabrücker Schloss (Neuer Graben 29), Raum 11/212

Im 18. und im frühen 19. Jahrhundert bildet sich mit den Vorlesungen und Schriften von Chladenius, Georg Friedrich Meier, Friedrich Ast und Friedrich Schleiermacher eine allgemeine Hermeneutik aus, die an die Stelle des Überzeugens und Überredens der klassischen Rhetorik das Verstehen setzt. Das Ziel, vollkommen zu verstehen, wird dabei gerade vom Nichtverstehen her methodologisch begründet. Wenn durch ein regelgeleitetes Vorgehen verstanden ist, was zuvor unverständlich war, ist die Aufgabe der Hermeneutik erfüllt. 

Demgegenüber greift der frühe Nietzsche noch einmal auf die Rhetorik zurück und entgrenzt ausgehend von der Metaphorik und Figuralität der Sprache das Problem des Nichtverstehens. Wenn es keine eigentlichen und damit eindeutigen Bedeutungen mehr gibt, so die Annahme des frühen Nietzsche, kann auch ein regelgeleitetes Verstehen die Aufgabe der Deutung nicht erfüllen. Diese Kritik des Verstehens eröffnet am Beginn der klassischen Moderne in fast kantischer Strenge die Frage nach den Bedingungen der Möglichkeit des Verstehens. 

Im Vortrag werden zwei Antworten auf diese seit Nietzsche virulente Infragestellung des Verstehens näher diskutiert: zum einen Adornos ästhetische Theorie mit ihrem Anspruch, die Unverständlichkeit zu verstehen, indem die Hermeneutik in eine Ästhetik überführt wird; zum anderen Celans Poetik, die gerade die radikale Dunkelheit des Dichterischen zum Ausgangspunkt des Verstehens erklärt.

Felix Christen vertritt im Sommersemester 2020 die Professur von Davide Giuriato am Deutschen Seminar Zürich. 2019 habilitierte er sich zum Thema „Sprachen der Dunkelheit. Zur Theorie der Unverständlichkeit zwischen Philosophie und Literatur 1870-1970“. Er war von 2013 bis 2019 Seminaroberassistent für Neuere deutsche Literaturwissenschaft am Deutschen Seminar der Universität Zürich und ist Kollegiat des Peter Szondi-Kollegs.

Für Fragen zur Veranstaltung gibt Prof. Dr. Christoph König gern nähere Auskunft:

Christoph.koenig@uni-osnabrueck.de

 

 

 

Hannah Arendt – zwischen Sprachen und Kulturen. Zu den ersten Bänden der „Kritischen Gesamtausgabe. Print und digital“

Vortrag von Prof. Dr. Barbara Hahn (Vanderbilt University, Nashville/Tennessee) im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums unter Leitung von Prof. Dr. Christoph König 

Montag, 20.1.2020, 18:00-20:30, Osnabrücker Schloss (Neuer Graben 29), Raum 11/212

Barbara Hahn ist Professorin an der Vanderbilt Universitiy (Distinguished Professor of German / Max Kade Foundation Chair in German Studies). Sie promovierte an der FU Berlin und habilitierte sich an der Universität Hamburg. Zurzeit arbeitet sie am Editionsprojekt zu Hannah Arendt, an einem Editionsprojekt zu Rahel Varnhagens Briefen und Notizbüchern, an einer Monografie zu Hannah Arendt als Schriftstellerin zwischen den Sprachen und Kulturen sowie an einer Monografie über Liebe und Freundschaft. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt in der deutsch-jüdischen Literatur des 18.-20. Jahrhunderts. 

Zuletzt erschienen von ihr „Endlose Nacht. Träume im Jahrhundert der Gewalt“ (Suhrkamp 2016) und „Von den Dichtern erwarten wir die Wahrheit - Hannah Arendts Literaturen“ (Berlin 2007).

Zu Hannah Arendt

Eine der bedeutendsten Philosophinnen des 20. Jahrhunderts, Schülerin und Geliebte Heideggers, emigrierte Hannah Arendt 1933 aus Deutschland. Sie hat ein umfangreiches Werk zur politischen Philosophie, zur Ethik und Geschichte politischer Systeme verfasst. Bekannt ist sie unter anderem für ihren Bericht über den Eichmann-Prozess („Eichmann in Jerusalem“), in dem sie das Wort von der „Banalität des Bösen“ prägte. Brieflich war sie in Kontakt mit Gershom Sholem, sie sprachen über Israel, über die Geschichte jüdischer Intellektualität und Religion, über den gemeinsamen Freund Walter Benjamin, dessen Selbstmord und Werkvermächtnis und waren durchaus uneins. So wurde Hannah Arendt eine singuläre und wirkmächtige Stimme, die wichtige Ereignisse des 20. Jahrhunderts auf kontroverse Weise kommentierte und bis heute im Gespräch ist.

Über das Projekt der Kritischen Gesamtausgabe 

„Die Kritische Gesamtausgabe präsentiert erstmalig alle veröffentlichten und unveröffentlichten Werke Hannah Arendts als wissenschaftlich gesicherte und kommentierte Textgrundlage.  

Hannah Arendt hat so gut wie alle ihre Schriften in mehr als einer Sprache, auf Englisch und auf Deutsch, verfasst. Diese grundlegend plurale Dimension ihres Werks wird mit dieser Ausgabe zum ersten Mal erschließbar.

Die Kritische Gesamtausgabe ist dem Textkorpus angemessen und technisch innovativ als Hybrid-Edition (Print und Digital) konzipiert: Buch und Webportal optimieren dabei die Potentiale des jeweiligen Mediums in systematischer Verschränkung.“

(Quelle: www.arendteditionprojekt.de)

 

Für Fragen zur Veranstaltung gibt Prof. Dr. Christoph König gern nähere Auskunft:

Christoph.koenig@uni-osnabrueck.de

 

 

 

Liao Yiwu. Freiheit der Literatur – Lesung, Gespräch und Flötenspiel

Am 27. Juni 2018 ist der Schriftsteller Liao Yiwu zu einer Lesung ganz besonderer Art an der Universität Osnabrück zu Gast. Die Veranstaltung findet um 18:15 in der Schloss-Aula statt.

Im Zentrum des Abends wird der Roman „Die Wiedergeburt der Ameisen“ stehen, der 2012 mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet wurde. 2011 ist Liao Yiwu über Vietnam nach Deutschland geflohen, wo er seitdem lebt. In diesem verknüpft Liao Yiwu autobiografische Momente mit der politischen Geschichte Chinas und benennt schonungslos die Greuel eines brutalen Regimes ohne jedoch in Hoffnungslosigkeit oder Resignation zu erstarren. Das eindrückliche Werk ist allein in deutscher Sprache veröffentlicht, dessen chinesisches Manuskript von Liao Yiwu während seiner Haft 1992 begonnen und stückweise aus dem Gefängnis geschmuggelt wurde.

Im Rahmen der Veranstaltung wird Liao Yiwu jeweils kurze Passage im chinesischen Original vorstellen, dann liest die Sinologin und Übersetzerin Karin Betz von der Universität Göttingen aus ihrer deutschen Übersetzung des Romans. Im gemeinsamen Podiumsgespräch werden Herbert Wiesner, der ehemalige Generalsekretär des deutschen PEN-Zentrums und Professor Christoph König von der Universität Osnabrück mit Liao Yiwu über die Bedeutung der Freiheit der Literatur und die Situation in China sprechen. Gerahmt wird das Gespräch von Liao Yiwus Flötenspiel, eine Kunst, die er während seiner Zeit im Gefängnis erlernt hat. So stehen die Kunst und die Politik gleichermaßen im Mittelpunkt des Abends.

Veranstaltet wird der Abend im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums gemeinsam mit den Osnabrücker Friedensgesprächen.

Die Lesung wird am Mittwoch, 27. Juni in der Aula des Osnabrücker Schlosses stattfinden und beginnt um 18:15 Uhr. Der Eintritt ist frei. Info-Telefon: 0541/969-4010.

Hörspielabend mit Karl Bruckmaier

Mit dem Vortrag des Hörspielregisseurs Karl Bruckmaier am 28.11.2017 widmete sich das Germanistische Kolloquium der Frage der Gattungen in medialer Perspektive. Im Mittelpunkt stand dabei Elfriede Jelineks Stück Am Königsweg, das das Ergebnis der Auseinandersetzung der Literaturnobelpreisträgerin mit der Wahl Donald Trumps zum amerikanischen Präsidenten ist.

Bei der Veranstaltung im Renaissancesaal des Ledenhofs, die in Kooperation mit dem Literaturbüro Westniedersachsen stattfand, stellte Bruckmaier Auszüge aus dem Stück vor, das nach einer ersten Lesung des gekürzten Texts in New York und noch vor den ersten Theater-Aufführungen in Gänze in einer Hörspiel-Fassung für den Bayerischen Rundfunk erschien.

Daneben stellte der Autor, Journalist und Regisseur, der mehrfach mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet wurde, Ausschnitte aus seinen anderen Radioproduktionen vor, unter anderem aus Peter Weiss‘ Die Ästhetik des Widerstands (BR/WDR 2007), und gab den Zuhörern Einblicke in den Gestaltungsprozess eines Hörspiels.

Dabei ging es nicht zuletzt darum, wie aus dem geschriebenen Wort ein Hör-Spiel wird, wie sich also die Transformation von einer Kunstform in eine andere vollzieht; eine Frage, die auch die abschließende Diskussion bestimmte.

Nähere Informationen über das Stück und das Hörspiel selbst finden Sie auf der Webseite des BR.

Vorträge Héctor Pérez-Brignoli (Costa Rica)

Am Dienstag und Mittwoch, 12./13. Dezember 2017, ist Héctor Pérez-Brignoli (Universidad Nacional de Costa Rica) an der Universität Osnabrück zu Gast. Zunächst spricht er am 12.12. um 18 Uhr (Raum 15/128, Seminarstraße 20) im Rahmen der Vortragsreihe Entre las Américas des Costa Rica Zentrums über The Costa Rican way: Education, social reform and the rule of peace. Am 13.12. um 10 Uhr ist Pérez-Brignoli in Christoph Königs Goethe-Seminar zu Gast (Raum 22/215, Heger-Tor-Wall 14); das Thema dieses Vortrags ist eine methodologische Fragestellung der historischen Wissenschaften: Narrative and the Writing of History.

David E. Wellbery und Isabelle Kalinowski im Germanistischen Kolloquium

In der kommenden Woche finden zwei Veranstaltungen im Rahmen des »Germanistischen Kolloquiums« statt, die die Grundlagen der Philologien in internationaler Perspektive in den Mittelpunkt stellen.

Am Montag, dem 19. Juni 2017, ist Professor David E. Wellbery von der University of Chicago zu Gast. Sein Vortrag, der um 19 Uhr im Schloss (Raum 11/212) beginnt, ist Goethes »Faust«-Dichtung und dem reflexiven Formpotential der Gattung der Tragödie gewidmet. »Professor Wellbery zählt zu den herausragenden Germanisten weltweit, seine Lesekunst ist sprichwörtlich«, betont Christoph König, der im Anschluss an den Vortrag mit David Wellbery diskutieren wird: »Wir sind stolz darauf, dass zwischen der Germanistik der Universität Osnabrück und der Germanistik und der Philosophie der University of Chicago in Gestalt von David Wellbery und James Conant seit einigen Jahren eine enge Kooperation in der Fragestellung des nicht-diskursiven Denkens besteht.« Eine ausführlichere Vorankündigung dieser Veranstaltung finden Sie in der Pressemitteilung der Universität.

Am Dienstag und Mittwoch, 20.-21. Juni, findet dann ein Workshop mit Prof. Isabelle Kalinowski von der École Normale Supérieure (ENS) Paris statt. Thema ist die »Hermeneutik der Architektur in Gottfried Sempers Stil«. Die zweitägige Veranstaltung, bei der die unterschiedlichen Wissenschaftsstile in Deutschland und Frankreich im Mittelpunkt stehen, findet am Dienstag von 13-18 Uhr im Gästehaus der Universität (Lürmannstr. 33) und am Mittwoch von 9-13 Uhr am Campus Westerberg (Raum 93/E01) statt. Teilnehmer können sich bis zum 19. Juni verbindlich anmelden bei Anne Rüther (anne.ruether@uni-osnabrueck.de).

Lesung mit Monika Rinck

Am Mittwoch, dem 31. Mai 2017, liest Monika Rinck im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums aus veröffentlichten und unveröffentlichten Gedichten. Die Veranstaltung unter dem Titel „GEHILFEN IHRER SELBST“ beginnt um 19 Uhr im Ledenhof und wird vom Germanistischen Kolloquium in Kooperation mit dem Literaturbüro Westniedersachsen organisiert.

Monika Rinck, geboren 1969, studierte Religionswissenschaft, Geschichte und Vergleichende Literaturwissenschaft in Bochum, Berlin und Yale und lehrte unter anderem am Deutschen Literaturinstitut Leipzig und an der Universität für angewandte Kunst Wien. Für ihre Gedichte, Essays, Prosa und Übersetzungen erhielt Monika Rinck zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem den Peter-Huchel-Preis (2013) und den Kleist-Preis (2015); Essayband „Risiko und Idiotie“, das Hörbuch „Lieder für die letzte Runde“ und der Essay „Wir“ (alle 2015).

Veranstaltungen im November 2016

In den kommenden Tagen findet eine Reihe von Veranstaltungen statt, die von Christoph Königs Lehrstuhl organisiert werden. Zunächst tagt vom 17./18.11. das Peter Szondi Kolleg in Osnabrück. Die Interpretation gilt diesmal Werken von Friedrich Nietzsche; nähere Informationen finden Sie hier. Anschließend feiert Christoph König seinen 60. Geburtstag mit einem Workshop über ›Die Klugheit der Werke‹. Am 21./22.11. ist der New Yorker Lyriker Donald Berger in Osnabrück zu Gast, der eine Übung zum wissenschaftlichen Schreiben in englischer Sprache anbietet. Vom 23.-25.11. schließlich organisiert Christoph König gemeinsam mit Dieter Grimm einen Workshop am Wissenschaftskolleg zu Berlin, bei dem die Frage ›Wann endet eine Interpretation?‹ aus philologischer und juristischer Perspektive gestellt wird. Näheres zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.

Theatergespräch mit Robert Koall

Am Mittwoch, dem 26. Oktober 2016, findet um 17.15 Uhr das zweite Germanistische Kolloquium in diesem Semester statt. Zu Gast ist der Regisseur Robert Koall, Chefdramaturg am Düsseldorfer Schauspielhaus. Unter dem Titel »Wolfgang Herrndorf, Isa und die Jungs. Wie bringt man Gegenwartsliteratur auf die Bühne?« geht es um die Inszenierung von Herrndorfs Roman ›Tschick‹, der seit seinem Erscheinen 2010 am Theater und nun auch im Kino große Erfolge gefeiert hat und inzwischen zur Schullektüre geworden ist. Im vergangenen Jahr veröffentlichte Koall sein Buch ›Dresden. Ein Winter mit Pegida‹.

Die Veranstaltung in Kooperation mit dem Literaturbüro Westniedersachsen findet statt im Renaissancesaal des Ledenhofs, Am Ledenhof 3-5. Der Eintritt ist frei, alle sind herzlich willkommen.

Vortrag mit Antonio Pau Pedron (Madrid)

Am Dienstag, dem 4. Oktober 2016, beginnt die Reihe der Veranstaltungen im Germanistischen Kolloquium mit einem Vortrag des spanischen Juristen und Literaturwissenschaftlers Antonio Pau Pedron, der über das Verhältnis von Rainer Maria Rilke zu Spanien sprechen wird. Die Veranstaltung beginnt um 18 Uhr im Raum 41/E22.

Wie war Rilkes Beziehung zu Spanien und wie kann man heute darüber sprechen? Hätte sie anders sein können, wenn einiges auf seiner Reise nach Spanien anders verlaufen wäre? Aus spanischer Sicht stellt sich die Frage nach der Beziehung des berühmten europäischen Dichters zu dem Land heute lebendiger denn je – eine Frage nicht zuletzt nach Rilkes Erbe im Lande, vor allem für seine Dichter.

Dr. iur. Antonio Pau Pedron, geb. 1953 bei Toledo, aufgewachsen in Marokko, Deutschland und Frankreich und in Madrid, ist Jurist und Publizist, ehemaliger Vertreter Spaniens bei der Europäischen Union, Mitglied des Consejo de Estado und der Königlichen Akademie der moralischen und politischen Wissenschaften. Neben seiner Tätigkeit als Jurist veröffentlichte er kulturwissenschaftliche Studien u.a. zur deutschen Literatur des späten 18. bis 20. Jahrhunderts. 2011 wurde Pau mit der Lichenberg-Medaille der Göttinger Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet.

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit den Osnabrücker Friedensgesprächen statt.

Zwei Formen des Skeptizismus: Workshop mit James Conant (University of Chicago)

Professor James Conant, einer der führenden zeitgenössischen Philosophen, bietet am 18. Juli auf Einladung des Osnabrücker Germanisten Prof. Dr. Christoph König im Rahmen des Germanistischen Kolloquiums und des Promotionsprogramms »Theorie und Methodologie der Textwissenschaften und ihre Geschichte« (TMTG) einen öffentlichen Workshop über »Zwei Formen des Skeptizismus« an.

Die Veranstaltung findet am Montag, dem 18. Juli 2016, von 11 bis 17 Uhr im Manfred Horstmann Haus der Internationalen Begegnung (Gästehaus der Universität Osnabrück), Lürmannstraße 33, statt. Eine Teilnahme ist nach verbindlicher Voranmeldung per E-Mail bei Anne Rüther (anne.ruether@uni-osnabrueck.de) bis zum 14. Juli möglich.

James Conant wird unter dem Titel »Zwei Formen des Skeptizismus« von dem Gedanken ausgehen, dass es für die Beurteilung philosophischer Probleme weniger auf den Inhalt ankommt (also ob die Frage der Ethik, Logik und Ästhetik angehört), als vielmehr auf die Form, die philosophische Sätze annehmen. Zwei Formen wird Conant vor allem unterscheiden: eine cartesianische und eine kantische Form. Diese zwei Formen treffen innerhalb der inhaltlichen philosophischen Gebiete eine wichtige Unterscheidung. Das bedeutet in weiterer Folge, dass derselbe philosophische Satz verschiedenen Formen angehören kann. Um also die philosophische Problematik einstufen zu können, ist ein hermeneutisches Fingerspitzengefühl nötig, das klärt, was ein Satz meint, um einer der beiden Formen angehören zu können. Form und Hermeneutik sind in diesem Sinn Gegenstände des Vortrags.

James Conant, Schüler von Stanley Cavell, wurde 1990 an der Harvard University in Philosophie promoviert. Von 1991 bis 1999 war Conant an der Philosophischen Fakultät der University of Pittsburgh tätig. Seit 2000 lehrt er als Professor der Philosophie an der University of Chicago. Seine Forschungen umfassen die Sprachphilosophie und Erkenntnistheorie sowie die Philosophie des Geistes und die Ästhetik. Einer seiner Schwerpunkte stellt die Erkenntniskritik der Kunst dar. Conant ist Träger des Anneliese Mayer-Forschungspreises der Alexander von Humboldt-Stiftung und Mitglied im Beirat des Wissenschaftskollegs zu Berlin. Zwischen der Germanistik der Universität Osnabrück und der Germanistik und der Philosophie der University of Chicago besteht seit einigen Jahren eine enge Kooperation in der Fragestellung des nicht-diskursiven Denkens.

Weitere Informationen für die Redaktionen:
Prof. Dr. Christoph König,
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