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Jüdisches Selbstverständnis in der Moderne.

Seminar
7.421216

Dozenten

Beschreibung

Religionsphilosophische, germanistische und literarische Beiträge zu seiner Re-Konstruktion. (Gemeinsam mit Prof. Dr. Arnulf von Scheliha, evangelische Theologie.)
Die Bestimmung des religiösen, kulturellen und wissenschaftlichen Selbstverständnisses von Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft, oder von Menschen, die jüdischen Zuschreibungen ausgesetzt waren, ist in der Moderne seit Ende des 18. Jahrhunderts besonderen methodischen Schwierigkeiten und Risiken ausgesetzt. Es gilt nicht nur, die komplexe religiöse Tradition vor dem Hintergrund sich schnell verändernder kultureller und politischer Kontexte neu zu verstehen, sondern Ausgrenzungen durch die (christlichen) Mehrheitsreligionen und –kulturen einzubeziehen. Die zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts, die von dem Historiker Klaus Nowak einmal als „Explosion der Moderne“ beschrieben wurden, boten für die Formulierung jüdischer Identität besonders gute Voraussetzungen, weil die demokratische Ordnung gesellschaftliche Verkrustungen aufgebrochen hatte, die Universitätslaufbahn für Intellektuelle jüdischer Herkunft leichter zugänglich wurde und die Öffentlichkeit für geistige Innovationen offen war. Zugleich experimentierte man mit neuen Ausdrucksformen für das Suchen nach Identität. In diesem Seminar werden religionsphilosophische, literarische und germanistische Texte aus den ersten drei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zum Thema gelesen (z.B. von Martin Buber, Franz Rosenzweig, Ernst Cassirer, Alfred Döblin, Franz Kafka, Josef Roth, Stefan Zweig, Jakob Wassermann, Ludwig Geiger, Moritz Heimann, Ludwig Strauss, Georg Brandes), analysiert und kritisch diskutiert. Ein Seminarplan wird in der ersten Sitzung vorgelegt.

Weitere Angaben

Ort: 41/E08
Zeiten: Do. 10:00 - 12:00 (wöchentlich)
Erster Termin: Donnerstag, 29.10.2009 10:00 - 12:00, Ort: 41/E08
Veranstaltungsart: Seminar (Offizielle Lehrveranstaltungen)

Literaturempfehlungen: Jüdische Intellektuelle und die Philologien in Deutschland 1871-1933, hg. von Wilfried Barner und Christoph König, Göttingen 2001; Arnulf von Scheliha, Umbrüche, Krisen und Neuanfänge. Religion, moderne Gesellschaft und Erster Weltkrieg, in: Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts. Das zweite Jahrzehnt, hg. von Werner Faulstich, München 2007, S. 185-200.

Studienbereiche

  • HIT Uni > Einführende Vorträge zum Universitätsstudium
  • Evangelische Theologie > Religionswissenschaften/Religionsgeschichte
  • Germanistik/Deutsch > Literaturwissenschaft (Neuere Deutsche Literatur) > Master
  • Germanistik/Deutsch > Literaturwissenschaft (Neuere Deutsche Literatur) > Wahlpflichtveranstaltungen